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Fragenübersicht Modekonzern Esprit ist pleite - alle Filialen werden geschlossen und 1300 Mitarbeiter in Deutschland verlieren ihren Job - war das absehbar?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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09.08.2024 11:27 Uhr
Normalerweise kann man das an den Bilanz-Entwicklungen ablesen. Insofern dürfte für Fachleute die Überraschung eher klein ausgefallen sein.

Esprit hat zudem in den Innenstadtlagen mit hohen Mieten und sinkenden Erträgen zu kämpfen gehabt. Keine Faktoren, die die Liquidität besonders positiv beeinflussen.
09.08.2024 11:28 Uhr
Keine Ahnung, ob das absehbar war. Ich habe auch nichts von denen im Kleiderschrank.
Meiner Frau hätte das nicht gefallen, die stand auf die Marke.
09.08.2024 11:30 Uhr
Zitat:
Normalerweise kann man das an den Bilanz-Entwicklungen ablesen.


Welcher Nornalbürger liest denn Bilanzen von Bekleidungsmarken?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.08.2024 11:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.08.2024 11:33 Uhr
Zitat:
Zitat:
Normalerweise kann man das an den Bilanz-Entwicklungen ablesen.


Welcher Nornalbürger liest denn Bilanzen von Bekleidungsmarken?


Deswegen schrieb ich ja: "Insofern dürfte für Fachleute die Überraschung eher klein ausgefallen sein."
09.08.2024 11:36 Uhr
Im Übrigen: Esprit hatte bereits vor vier Jahren ein sogenanntes Schutzschirmverfahren durchlaufen. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden. Zudem wurden etwa 1.100 Stellen gestrichen. Wie jeder Betriebswirtschaftler weiß, ist Personal der am besten erreichbare Hebel um Kosten zu senken. Das ist aber auch der am wenigsten innovative und sozialste Ansatz. Am Ende des Tages verlängert er in Konzernen und Unternehmen nur den Sterbeprozess. Esprit lag - wenn man das medizinisch vergleicht - schon seit 2017 auf der Palliativstation.
09.08.2024 11:36 Uhr
Zitat:
Normalerweise kann man das an den Bilanz-Entwicklungen ablesen. Insofern dürfte für Fachleute die Überraschung eher klein ausgefallen sein.

Esprit hat zudem in den Innenstadtlagen mit hohen Mieten und sinkenden Erträgen zu kämpfen gehabt. Keine Faktoren, die die Liquidität besonders positiv beeinflussen.


Ich kann mir das auch nicht vorstellen. Es gab ein paar Firmen, bei denen ich gearbeitet hatte, wo man es sehen konnte. Zum Beispiel Dragenopharm von Berlin Chemie in Berlin Wittenau. Wir haben Aufträge abgearbeitet, d. h. es gab ausgehängte Listen und diese Listen wurden mit der Zeit immer kürzer. Im Handel sieht man auch am Umsatz, anhand der Kunden oder anhand von Maßnahmen der Geschäftsführung ob es auf einen Konkurs zuläuft. Damals tippte ich auf eine Pleite innerhalb von zwei Monaten. Viele Jahre später traf ich einen Kollegen, der meinte dass zu der Zeit der Konkurs bereits klar war. Es hatte aber noch 12 Monate gedauert.
09.08.2024 11:44 Uhr
Sehr gut, das nimmt meiner Frau eine Bestelloption.
09.08.2024 11:45 Uhr
Zitat:
Keine Ahnung, ob das absehbar war. Ich habe auch nichts von denen im Kleiderschrank.
Meiner Frau hätte das nicht gefallen, die stand auf die Marke.


Das verstehe ich nicht?

09.08.2024 12:10 Uhr
Zitat:
Zitat:
Keine Ahnung, ob das absehbar war. Ich habe auch nichts von denen im Kleiderschrank.
Meiner Frau hätte das nicht gefallen, die stand auf die Marke.


Das verstehe ich nicht?



Die Gattin mochte die Mode von Esprit.
09.08.2024 12:23 Uhr
Keine Ahnung ob das absehbar war.
Altbacken genug war der Style ja.
09.08.2024 12:58 Uhr
@ Barneby

Zitat:

Das verstehe ich nicht?


Ihr hätte die Insolvenz nicht gefallen, hatte ich gemeint.
09.08.2024 13:23 Uhr
Zitat:
Altbacken genug war der Style ja.


Alles Geschmackssache - und darüber kann man ja entweder gar nicht - oder eben trefflich streiten.
09.08.2024 13:31 Uhr
Ich kann mit dem Konzept von Klamottenherstellern und -verkäufern ohnehin nicht viel anfangen.

Wenn ich z.B. eine Hose brauche, ist die Erwartung, dass sie passt und nicht dass ein bestimmtes Etikett drauf klebt.

Die Erwartung der Hersteller und Verkäufer, dass ich dafür 100 einzelne Läden betreten muss, erfülle ich schon lange nicht mehr. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
09.08.2024 13:54 Uhr
Zitat:
Meiner Frau hätte das nicht gefallen, die stand auf die Marke.


Da hatte sie was mit mir gemeinsam ;-)
09.08.2024 14:14 Uhr
Zitat:
Wie so oft steigt auch hier ein Finanzinvestor ein und will die Unternehmen abwickeln, aber nicht das operative Geschäft übernehmen, also weder Filialen noch Arbeitnehmer.


War das nicht vorher schon eine Holding mit Sitz auf den Bahamas?

Was man so über die letzten Jahre findet scheint sich die Pleite angekündigt zu haben. Der ursprüngliche Firmengründer ist immerhin fein raus - der hat nach der Scheidung alle Anteile seiner Frau verkauft.
09.08.2024 15:19 Uhr
Ja, Esprit strauchelte schon lange. Deren Betriebsrat hat schon lange das beste versucht, hatte aber immer einen recht schweren Stand, weil die Situation da schon lange sehr knifflig war. Letzten Endes hat der Konzern immer das weiter gemacht, was vor 4 Jahrzehnten mal sehr gut funktioniert hat. Irgendwie fehlten denen die Ideen, da rauszukommen. Statt auf Mode haben die sich auf das Verlegen ihrer Zentrale und Eigentümerwechsel konzentriert.
09.08.2024 15:28 Uhr
Zitat:
Wie jeder Betriebswirtschaftler weiß, ist Personal der am besten erreichbare Hebel um Kosten zu senken.


Naja, die Filialen haben die ja mit zuwenig Personal bespielt. Dafür waren es allerdings zu viele Filialen, das Filialnetz wurde deutlich zu spät gestrafft. Selbst in guten City-Lagen hat man ja heute nicht mehr die große Frequenz wie früher. Was allerdings auch wieder der Handel selbst schuld ist: kein Mensch fährt in die City und findet keinen Parkplatz, wenn man sich überall breit macht und überall dieselben uniformen Fußgängerzonen und Einkaufszentren hat. Wenn ich mal alleine Köln nehme, dann waren da früher noch viele famliengeführte Betriebe wie Juwelier Potschka hieß der glaub ich auf der Hohe Straße, das Schuhhaus Voosen, Eduard Kettner, Franz Kettner, Dyckhoff, Wormland (damals noch selbst geführt), Mantelhaus Görtz, Hanemann, Jacobi, Mey&Edlich, noch ein kleiner Herrenausstatter, dessen Name mir entfallen ist, Buchhandlung Gonski, der Jeans Palast und so weiter. Deshalb fuhren viele nach Köln rein. Wegen P&C und deren Herrenausgabe mit identischem Sortiment Ansons, Tally Weill, Foot Locker, Deichmann, Snipes, Christ und dem ganzen Kladeradatsch, der sich überall auf der grünen Wiese auch rumlümmelt fährt doch niemand ernsthaft mehr in die Fußgängerzone der nächsten Großstadt.
09.08.2024 15:33 Uhr
Zitat:
Wenn ich z.B. eine Hose brauche, ist die Erwartung, dass sie passt und nicht dass ein bestimmtes Etikett drauf klebt.


Naja, wer gute Markenpflege macht, ändert nicht allzuviel an den Schnitten, es sei denn die Kundschaft nimmt im Mittel zu oder ab. Dann kann es schon sein, dass Kunden wissen, dass ihnen die Klamotten von Marke x gut passen. Und dann, aber auch nur dann, lohnt es sich dann noch in Kombination mit einer Kundenkarte in Monomarkenstores zu investieren.

Wenn der Schnitt aber jedes Mal anders ist, weil Bangladesch das gerade so macht, dann kann der Kunde sich auf die Marke nicht verlassen und die Marke geht baden.

Und ja, man kann natürlich immer dieselben uni-T-Shirts in den immerselben Farben mit einem Markenaufdruck drauf machen. Genau solange, bis jeder, der die Marke mag, jede Farbe davon im Schrank hat und das Zeug noch nicht kaputt geht. Nur Geld verdient man damit nicht. Ein Modeunternehmen sollte schon modisch daher kommen. Mal mehr, mal weniger, je nach der Kundschaft, die es hat. Aber so gar nichts Neues will niemand.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.08.2024 15:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.08.2024 16:14 Uhr
Zitat:
Dann kann es schon sein, dass Kunden wissen, dass ihnen die Klamotten von Marke x gut passen.
Das ist bei mir so, weil bei mir aber die Länge stimmen muss. Das führt dann aber dazu, dass ich von genau dieser Marke die Hosen online bestelle.

Zitat:
Wenn der Schnitt aber jedes Mal anders ist, weil Bangladesch das gerade so macht, dann kann der Kunde sich auf die Marke nicht verlassen und die Marke geht baden.
Bei Jeans stehen die Zahlen für die Bundweite und die Länge in Inch. Entweder die Weite 34 passt mir oder sie passt mir nicht. Aber nicht, dass selbst innerhalb einer Marke gravierende Unterschiede zu finden sind und zwischen Marken sowieso. Da ist zwischen "ich bin zu fett und bekomme sie nicht zu" und "ich falle komplett durch" alles drin und das, obwohl es immer dieselben 34 Inch (= 86 cm) sein sollen. Laut Aufschrift.
09.08.2024 20:47 Uhr
Ich habe heute Morgen zum ersten mal davon gehört, dass die Probleme haben. Ist ja eine bekannte Marke. Die Mitarbeiter, die alle auf einen Schlag arbeitslos werden, tun mir leid, insbesondere dann, wenn das ganze relativ plötzlich kam. Die Unternehmensführung wird es schon vorher gewusst haben. Die Frage ist eher, wie nach unten kommuniziert wurde
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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