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Fragenübersicht Teilst Du die Ansicht über den im Hintergrund beschriebenen Zustand der russischen Wirtschaft?
1 - 4 / 4 Meinungen
10.02.2024 15:08 Uhr
Zitat:
Der russische Boom lebt davon, dass Putin in der Ukraine Maschinengewehre, Panzer, Raketen und auch Russen verheizt: Allein in diesem Jahr will Russland 100 Milliarden US-Dollar für Verteidigung und Militär ausgeben, das ist ein Drittel des gesamten russischen Haushalts. Im Gegenzug werden Investitionen in Bildung, Straßen, den Wohnungsbau oder auch kritische Infrastrukturen wie Versorgungssysteme gekürzt, um das Budget auszugleichen.


Das ist wohl so: Kriege sind Konjunkturprogramme für alle Branchen, die Tod und Leid verursachen.

Wer denkt da noch an so unwichtige Themen wie Bildung und Nahrung für die Menschen?
10.02.2024 15:34 Uhr
Ja, so oder so ähnlich liest sich das oft und ich zweifel nicht an der grundsätzlich richtigen Tendenz der Artikel. Im Detail kann ich die russische Wirtschaftspolitik aber nicht bewerten und natürlich hängt es auch vom späteren Kriegsausgang ab, wie verlustreich das Ganze später für die Gesamtwirtschaft wird.
10.02.2024 17:06 Uhr
Sicherlich hat das Hochfahren der Russischen Rüstungsindustrie einen enormen Einfluß auf das wirtschaftliche Wachstum des Landes.

Ich denke aber, dass Russland seit 2014 gelernt hat mit den Sanktionen umzugehen und die weggefallenen Produkte in vielen Bereichen mit eigenen Produkten, oder mit Produkten von anderen nicht westlichen Staaten kompensieren kann.
Deswegen kann diese Situation sich auch zu einem Vorteil für Rußland entwickeln, indem es seine eigenen Kompetenzen wieder entdecken muss, die aufgrund der Abhängigkeiten von westlichen Gütern wohl verkommen sind.
Rußland hat den Vorteil, dass es im Prinzip ein reiches Land ist, das unvorstellbare Vorkommen an Rohstoffen besitzt, die es jetzt in großen Umfang für sich selbst nutzen wird, aber auch in der Lage sein wird andere Länder damit zu beliefern, um Devisen zu erzielen.
Rußland hat sich andere Lieferketten aufgebaut und wird diese weiter ausbauen. Deswegen glaube ich nicht, dass die Wirtschaft des Landes zusammenbricht. Es werden vielleicht nicht mehr diese Wachstumsraten erreicht.

10.02.2024 17:35 Uhr
Ich sehe da folgende Problematik, wenn sich das bis Ende 2024 so wie jetzt weiter hinzieht:

Im Falle einer Pattsituation, in der die Rüstungsausgaben Russlands weiterhin einen beträchtlichen Anteil des Staatsbudgets beanspruchen, könnte die Wirtschaft des Landes vor mehreren Herausforderungen stehen. Zunächst einmal würde die Einschränkung der öffentlichen Ausgaben für andere Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur zu einem Rückgang der Investitionen in diese Schlüsselsektoren führen. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Produktivität und das Wachstumspotenzial der russischen Wirtschaft haben.

Darüber hinaus könnte die hohe Abhängigkeit von Krediten zur Finanzierung der Rüstungsproduktion zu einer Verschärfung der Schuldenproblematik führen, insbesondere wenn die Renditen aus diesen Investitionen nicht die erwarteten Wachstumsraten liefern. Dies könnte zu einer Erhöhung der Zinsen und zu finanziellen Instabilitäten führen.

Die geplanten Rüstungsausgaben in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar könnten auch dazu führen, dass andere Bereiche des Staatsbudgets vernachlässigt werden, was zu sozialen Unruhen und politischen Spannungen führen könnte. Darüber hinaus könnten die menschlichen Verluste von etwa 600.000 jungen, gut ausgebildeten Menschen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter beeinträchtigen, indem sie einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in verschiedenen Sektoren verursachen.

Insgesamt könnte eine anhaltende Pattsituation in Bezug auf die Rüstungsausgaben Russlands die langfristige wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährden und zu einer Verschlechterung der sozialen und politischen Lage führen. Es wäre daher entscheidend, dass die Regierung alternative Strategien zur Förderung von Wachstum und Entwicklung verfolgt, die nicht ausschließlich auf militärische Investitionen setzen.

Die Problematik des stetig steigenden Alkoholmissbrauchs ist dort noch nicht mitgerechnet. Näheres dazu:

https://meduza.io/en/news/2024/01/15/russia-sees-increase-in-alcohol-dependence-diagnoses-for-first-time-in-decade

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 10.02.2024 17:37 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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