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Fragenübersicht Sollte man die steuerliche Unterscheidung von betrieblichen und privaten Einnahmen/Ausgaben beenden?
1 - 19 / 19 Meinungen
18.11.2023 08:18 Uhr
Nein sollte man nicht.

Außerdem hat man als Privatmann schon gewisse Möglichkeiten Ausgaben steuerlich geltend zu machen.
Z.B. im Bereich der privaten Versicherungen.
18.11.2023 10:34 Uhr
Wo kommt denn bitte diese irre Idee her, die Einkommensteuer solle irgendetwas von oben nach unten verteilen? Ich kenne das nur als FDP-Propaganda.
18.11.2023 12:33 Uhr
Zitat:
Wo kommt denn bitte diese irre Idee her, die Einkommensteuer solle irgendetwas von oben nach unten verteilen? Ich kenne das nur als FDP-Propaganda.


Schaust du mal in meine letzte Diskussion, warum die meisten hier die Abschaffung der Steuerprogression ablehnen. Damit gerade diese Umverteilung stattfinden kann. Beabsichtigt man gar nicht, mit der Einkommensteuer umzuverteilen, könnte man gleich alles über Konsumsteuern laufen lassen. Wäre eine beständigere Einnahmequelle als doch stark von der Konjunktur abhängige Einkommensteuer und schwerer umgehbar.


Nein, ich habe meine Begründung im Hintergrund dargelegt und wenn jemand ehrlich das Steuersystem entflechten und entbürokratisieren will, muss er da ran. Warum sollte die Wirtschaft hier mit Steuervergünstigungen subventioniert werden? Die zusätzlich noch massiv Bürokratie verursachen und Steuervermeidungstricks ermöglichen? Lieber den Steuersatz selbst niedriger ansetzen, haben alles was davon.
18.11.2023 13:41 Uhr
Leider geht die Politik, ausgerechnet die FDP allen voran, genau den gegenteiligen Weg. Steigende Spritkosten werden über eine höhere Pendlerpauschale ausgeglichen, anstatt an der Mineralölsteuer selbst anzusetzen. Die Industrie wird über eine niedrigere Stromsteuer subventioniert. So wird das nichts mit der Entflechtung des kompliziertesten Steuersystems der Welt.

Offenbar ist auch die Lobby - gerade bei der FDP - zu groß, zu viele leben davon, dass das System so ist, wie es ist.
18.11.2023 18:48 Uhr
Mir fehlt vermutlich die Phantasie, diese "Umverteilung" zu erkennen, wenn jemand, der 1.200 € im Monat verdient, einen geringeren Steuersatz hat als jemand, der 8.000 € im Monat verdient.

Der Eine zahlt vielleicht 20%, also 240 € und behält 960 €, der Andere zahlt vielleicht 50%, also 4.000 €, und behält 4.000 €.

Der Geringerverdiener hat keinen Cent mehr dadurch, daß der Andere einen höheren Steuersatz hat. Nix mit Umverteilung.
18.11.2023 18:54 Uhr
Private Ausgaben generell steuerlich absetzbar zu machen, ist nicht möglich. Dann wäre nur noch der Teil des Einkommens zu versteuern, der auf die hohe Kante gelegt wird.
Dass ein Unternehmer seinen Dienstwagen absetzt und ein Arbeitnehmer die Fahrten zur Arbeit, beruht auf dem selben Grundsatz, nämlich dass Aufwendungen, die für die Erwerbstätigkeit eingesetzt werden, das zu versteuernde Einkommen mindern. Tatsächlich wird nicht der Unternehmer bevorteilt - denn sein Auto wird genauso behandelt wie z.B. sein Kopiergerät -, sondern der Arbeitnehmer benachteiligt, weil man ihn auf Pauschalsätze verweist.
18.11.2023 18:56 Uhr
@ Zantafio: Dass die Umverteilung nicht so stattfindet wie sie soll steht auf einem anderen Blatt. Habe ich ja auch in der anderen Diskussion geschrieben. Sie verteilt eher von der Mitte nach unten. Dennoch wird die Legitimation besonders bei SPD, Grünen und Linken so begründet. Die Steuer sei - z.B. im Gegensatz zur Mehrwertsteuer - "sozial gerecht".

Zitat:
Der Geringerverdiener hat keinen Cent mehr dadurch, daß der Andere einen höheren Steuersatz hat.


Doch. Denn hätte der Besserverdiener einen niedrigeren Steuersatz, müsste der Geringverdiener mehr Steuern zahlen, um die Einnahmeausfälle für den Staat wieder reinzuholen.
18.11.2023 18:59 Uhr
Zitat:
Private Ausgaben generell steuerlich absetzbar zu machen, ist nicht möglich. Dann wäre nur noch der Teil des Einkommens zu versteuern, der auf die hohe Kante gelegt wird.
Dass ein Unternehmer seinen Dienstwagen absetzt und ein Arbeitnehmer die Fahrten zur Arbeit, beruht auf dem selben Grundsatz, nämlich dass Aufwendungen, die für die Erwerbstätigkeit eingesetzt werden, das zu versteuernde Einkommen mindern. Tatsächlich wird nicht der Unternehmer bevorteilt - denn sein Auto wird genauso behandelt wie z.B. sein Kopiergerät -, sondern der Arbeitnehmer benachteiligt, weil man ihn auf Pauschalsätze verweist.


Das ist richtig. Ich bin ja auch nicht dafür, private Ausgaben steuerlich absetzbar zu machen, sondern umgekehrt betriebliche nicht mehr absetzen zu können und dafür den Steuersatz allgemein zu senken. Dann hätte auch der Arbeitnehmer was davon und wirklich Reiche könnten sich nicht mehr arm rechnen.
18.11.2023 22:51 Uhr
Ich kann damit leben, daß Unternehmen steuerlich anders behandelt werden als Privatleute. Bei Unternehmern sehe ich da schon eher ein Problem.

Ein echtes Problem sehe ich aber im Stiftungsunwesen in Deutschland.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.11.2023 08:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.11.2023 08:14 Uhr
Das steuerliche Missverhältnis zwischen Einkommen aus Arbeit und Einkommen aus Kapital muss endlich geändert werden.
19.11.2023 11:02 Uhr
Zitat:
Das steuerliche Missverhältnis zwischen Einkommen aus Arbeit und Einkommen aus Kapital muss endlich geändert werden.


Immerhin etwas, worauf wir uns einigen können. Generell muss das Steuersystem leistungsgerechter werden. Nicht selbst verdienter Reichtum muss höher, Arbeitseinkommen niedriger besteuert werden.
19.11.2023 18:18 Uhr
Zitat:
Das ist richtig. Ich bin ja auch nicht dafür, private Ausgaben steuerlich absetzbar zu machen, sondern umgekehrt betriebliche nicht mehr absetzen zu können und dafür den Steuersatz allgemein zu senken. Dann hätte auch der Arbeitnehmer was davon und wirklich Reiche könnten sich nicht mehr arm rechnen.


Nehmen wir an, ein Autohändler kauft ein Fahrzeug für 15000 € und verkauft es für 20000 € weiter. Soll er dann 20000 € versteuern, obwohl ihm das Geschäft nur 5000 € gebracht hat? Da würde er draufzahlen. Und den Laden zumachen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.11.2023 18:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.11.2023 18:29 Uhr
> Abschaffung der Steuerprogression ablehnen. Damit gerade diese Umverteilung stattfinden kann.

Häufig wurde der Gedanke der Leistungsfähigkeit genannt und nicht der Gedanke der Umverteilung.
19.11.2023 18:35 Uhr
> Dass ein Unternehmer seinen Dienstwagen absetzt und ein Arbeitnehmer die Fahrten zur Arbeit, beruht auf dem selben Grundsatz, nämlich dass Aufwendungen, die für die Erwerbstätigkeit eingesetzt werden, das zu versteuernde Einkommen mindern.

Das dürfte genau der Punkt sein.

Der Unternehmer kann argumentieren, dass er Kunden besucht hat oder irgendwas mit Bezug auf das Unternehmen gemacht hat und setzt es ab. Das Finanzamt kann das praktisch nicht prüfen.

Die Privatperson bekommt, wenn sie falsche km-Angaben für den Weg zum Arbeitsplatz angibt, im Zweifel Ärger wegen Steuerhinterziehung.
19.11.2023 18:36 Uhr
> Dienstwagen

Es hat sicher seine Gründe, dass die Grünen in der Bundesregierung noch nicht mal eine Diskussion über das Dienstwagenprivileg initiieren, was dazu führt, dass überdurchschnittlich große Fahrzeuge mit überdurchschnittlichem Kraftstoffverbrauch angeschafft werden, die dann auch noch unvernünftig gefahren werden, weil der Fahrer den Sprit nicht zahlen muss.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.11.2023 18:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.11.2023 19:02 Uhr
Zitat:
Leider geht die Politik, ausgerechnet die FDP allen voran, genau den gegenteiligen Weg. Steigende Spritkosten werden über eine höhere Pendlerpauschale ausgeglichen, anstatt an der Mineralölsteuer selbst anzusetzen. Die Industrie wird über eine niedrigere Stromsteuer subventioniert. So wird das nichts mit der Entflechtung des kompliziertesten Steuersystems der Welt.

Offenbar ist auch die Lobby - gerade bei der FDP - zu groß, zu viele leben davon, dass das System so ist, wie es ist.


Na ja. Die Erhöhung der Pendlerpauschale hat da schon seine Daseinsberechtigung.
Ein hoher Spritpreis soll ja eigentlich dazu animieren das Auto für sinnlose Fahrten stehen zu lassen.
Eine generelle Verbilligung des Sprits über die Mineralölsteuer oder Ökosteuer, würde genau das Gegenteil bewirken, was man eigentlich beabsichtigt.
Nämlich, daß das Auto wieder für vermeidbare Fahrten genutzt wird.
Ãœber die Pendlerpauschale wird derjenige entlastet, der sein Auto beruflich nutzt.
19.11.2023 19:57 Uhr
Zitat:
Eine generelle Verbilligung des Sprits über die Mineralölsteuer oder Ökosteuer, würde genau das Gegenteil bewirken, was man eigentlich beabsichtigt.


"Man" beabsichtigt das. Ich nicht. Das ist der feuchte Traum der Grünen, dass die Leute aufs Lastenfahrrad umsteigen, wenn der Sprit 5 Euro kostet.

Zitat:
Nehmen wir an, ein Autohändler kauft ein Fahrzeug für 15000 € und verkauft es für 20000 € weiter. Soll er dann 20000 € versteuern, obwohl ihm das Geschäft nur 5000 € gebracht hat? Da würde er draufzahlen. Und den Laden zumachen.


Natürlich ist die Steuer, die gleich hoch sein soll wie die Lohnsteuer beim Angestellten, auf den Gewinn zu entrichten und nicht auf den Umsatz.

Zitat:
Häufig wurde der Gedanke der Leistungsfähigkeit genannt und nicht der Gedanke der Umverteilung.


Soll das heißen, das System ist wie es ist, weil so das meiste Geld für den Staat zu holen ist? Das ist ein armseliges Argument. Und ist die "Leistungsfähigkeit" bei der unternehmerischen Oberschicht nicht viel höher als beim angestellten Akademiker? Und der Unternehmer zahlt prozentual trotzdem weniger. Weil der Staat es nicht so leicht eintreiben kann.

Zitat:
Der Unternehmer kann argumentieren, dass er Kunden besucht hat oder irgendwas mit Bezug auf das Unternehmen gemacht hat und setzt es ab. Das Finanzamt kann das praktisch nicht prüfen.

Die Privatperson bekommt, wenn sie falsche km-Angaben für den Weg zum Arbeitsplatz angibt, im Zweifel Ärger wegen Steuerhinterziehung.


Ja, und das ist doch hochgradig unfair und schreit nach Reform.
19.11.2023 20:06 Uhr
> Und ist die "Leistungsfähigkeit" bei der unternehmerischen Oberschicht nicht viel höher als beim angestellten Akademiker?

Leistungsfähigkeit heißt zunächst, dass derjenige, der mehr verdient, auch mehr beitragen kann.

Dass es jedoch unzählige Ungleichbehandlungen, Ungerechtigkeiten etc gibt, ist aus meiner Sicht nicht strittig.
20.11.2023 12:33 Uhr
Zitat:

Natürlich ist die Steuer, die gleich hoch sein soll wie die Lohnsteuer beim Angestellten, auf den Gewinn zu entrichten und nicht auf den Umsatz. Der Unternehmer kann argumentieren, dass er Kunden besucht hat oder irgendwas mit Bezug auf das Unternehmen gemacht hat und setzt es ab. Das Finanzamt kann das praktisch nicht prüfen.

Die Privatperson bekommt, wenn sie falsche km-Angaben für den Weg zum Arbeitsplatz angibt, im Zweifel Ärger wegen Steuerhinterziehung.


Der Gewinn ist nichts anderes als das, was nach Abzug der Kosten von den Einnahmen übrig bleibt. Zu den Kosten kann der Anschaffungspreis von Waren gehören, die dann verarbeitet oder weiterverkauft werden, aber auch Fahrtkosten etc. mindern den Gewinn.

Betrügen darf bei den Aufwendungen für die beruflichen Fahrten weder der Arbeitnehmer noch der Unternehmer.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.11.2023 12:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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