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Fragenübersicht Ist Dir im juristischen Kontext die Lösungsfindung geläufig? - Die sogenannte Subsumtion?
1 - 6 / 6 Meinungen
01.09.2023 16:53 Uhr
Ich habe diese Umfrage eingebracht, weil immer mal wieder die Behauptungen auftauchen, ein Urteil wäre eine reine politische Gefälligkeit. Oder es wäre ein Urteil gemäß dem Gusto des jeweiligen politischen Systems. Wer die Subsumtion beherrscht, wird zu einer anderen Betrachtung kommen und vielleicht besser verstehen warum es Urteile einer bestimmten Ausrichtung gibt und warum Juristen irgendwie "anders ticken", wenn es um die Ermittlung eines "Ergebnisses" in einer rechtlichen Angelegenheit geht.
01.09.2023 17:45 Uhr
Zitat:
Ich habe diese Umfrage eingebracht, weil immer mal wieder die Behauptungen auftauchen, ein Urteil wäre eine reine politische Gefälligkeit. Oder es wäre ein Urteil gemäß dem Gusto des jeweiligen politischen Systems. Wer die Subsumtion beherrscht, wird zu einer anderen Betrachtung kommen und vielleicht besser verstehen warum es Urteile einer bestimmten Ausrichtung gibt und warum Juristen irgendwie anders ticken wenn es um die Ermittlung eines Ergebnisses in einer rechtlichen Angelegenheit geht.


Ein Urteil kann trotzdem durchaus politische Gefälligkeit sein. Das geht sehr schnell, wenn man als Richter Tatbestandsmerkmale nicht erkennen will. Bei einer funktionierenden Justiz würde die nächst höhere Instanz dann freilich das Urteil korrigieren.
Außerdem gibt es Änderungen bei der gesamtgesellschaftlichen Bewertung von Sachverhalten, beispielsweise Aufsichtspflicht und Schule schwänzen, oder im Asylrecht, wo bestimmte Sachverhalte mittlerweile einfach ausgeblendet werden. Seehofer hat sich ja nicht aus Dummheit in Rage geredet, sondern weil das geltende Recht bewußt nicht angewendet wurde. Diese Nichtanwendung kann politisch gewollt sein und es liegt im Auge des Betrachters, wie ernst man den formalen Rechtsstaat denn nun nehmen will. Beispielsweise gibt es bei Deserteuren eine enorme Bandbreite der Bewertungen.
01.09.2023 22:31 Uhr
Ja. Das, was der Umfragesteller hier als juristisches Top-Wissen verkauft, ist allerdings nur juristisches Grundwissen. Ein richtiger Jurist hätte für die Beschreibung nur insgesamt vier Sätze gebraucht.
01.09.2023 23:22 Uhr
Zitat:
Ein richtiger Jurist hätte für die Beschreibung nur insgesamt vier Sätze gebraucht.


Ein richtiger Jurist braucht mindestens 5 Aktenordner und verlangt 50 ct Kopiergebühren pro Seite.
02.09.2023 01:54 Uhr
War mir so systematisch nicht bekannt, aber Punkt 3 klingt stark nach Rechtspositivismus (und der Umfragesteller hat das ja auch richtig relativiert). Zu fragen, welche Intention der Gesetzgeber dabei hatte bzw wie er das Gesetz interpretiert sehen wollte, das führt dazu, dass man unhinterfragt alles, was von der Regierung an Gesetzen kommt, ausführt. Daher ist ganz wichtig, auch ethische/moralische Fragen mit einzubeziehen, das steht aber oft in Widerspruch zu Punkt 3.
02.09.2023 19:02 Uhr
Zitat:
War mir so systematisch nicht bekannt, aber Punkt 3 klingt stark nach Rechtspositivismus (und der Umfragesteller hat das ja auch richtig relativiert). Zu fragen, welche Intention der Gesetzgeber dabei hatte bzw wie er das Gesetz interpretiert sehen wollte, das führt dazu, dass man unhinterfragt alles, was von der Regierung an Gesetzen kommt, ausführt. Daher ist ganz wichtig, auch ethische/moralische Fragen mit einzubeziehen, das steht aber oft in Widerspruch zu Punkt 3.


Sehr gut analysiert
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