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Fragenübersicht Anstatt das Elterngeld zu streichen bringt Lars Klingbeil die Abschaffung des Ehegattensplittings für neu geschlossene Ehen ins Spiel. Hältst du dies für eine gute Alternative?
1 - 7 / 7 Meinungen
12.07.2023 09:10 Uhr
Keine Ahnung, ob es rechtlich überhaupt zulässig ist, das nur für neu geschlossene Ehen abzuschaffen. Einen Bestandsschutz kannte eine SPD bei den Anrechnungszeiten für die Schul-und Hochschulausbildung seinerzeit auch nicht. Zweierlei identische Tatbestände unterschiedlich besteuern- geht das überhaupt?

Ich halte das für unausgegoren, bin aber für das Rasiseren des Ehegattensplittings over all jederzeit zu haben.
12.07.2023 09:23 Uhr
Das wäre eine hervorragende Lösung. Ich hatte schon keine Hoffnungen mehr, dass die Chance der CDU-freien Regierung in dieser Frage genutzt würde, nachdem davon im Koalitionsvertrag nichts zu lesen war und die FDP von ihrer ursprünglichen Gegnerschaft zum Ehegattensplitting offenbar abgerückt war.
12.07.2023 09:45 Uhr
Dann müssten gleichzeitig "Bedarfsgemeinschaften" beim Bezug von Hartz IV 2.0 bzw. Bürgergeld abgeschafft und ein solides Erwachsenen-Bafög eingeführt würde. Aktuell gibt es Paare, die mit dem Ehegattensplitting Aus- und Weiterbildungen finanzieren - teilweise im Wechsel. Und es gibt Burnout-Situationen, in denen Paare auf das Ehegattensplitting angewiesen sind, weil einer der Partner einfach zeitweise nicht arbeiten kann, ohne dass dahinter irgendein reaktionäres Rollenmuster steckt. Das kann auch der Mann sein - und wenn es die Frau ist, die ausgebrannt ist, wird sie es ganz sicher nicht als emanzipatorischen Akt wahrnehmen, wenn sie durch Wegfall des Ehegattensplittings zur Arbeit "motiviert" werden soll. Für all diese Lebenssituationen müssten andere - soziale - Lösungen gefunden werden. Aber dann taugt es ja nicht mehr als Sparmaßnahme.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.07.2023 09:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.07.2023 09:57 Uhr
Wenn man das Ehegattensplitting abschaffen will, dann müsste dann auch logischerweise die Versorgungspflicht für den anderen Ehepartner wegfallen. Das Ehegattensplitting ist doch quasi der Versorgungsausgleich aufgrund der progressiven Besteuerung. Ohne die ungerechte progressive Besteuerung gäbe es das Splitting nicht.

Sollte das Splitting wegfallen, dann stellt sich die Frage wozu dann heiraten soll.

EDIT: Wenn das nur für zukünftig Verheiratete gilt, dann dürfte das den Gleichheitsgrundsatz verstoßen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.07.2023 10:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.07.2023 10:31 Uhr
Gut nicht, aber es ist folgerichtig. Eine Regierung, die keinerlei Werte vertritt, muss selbstverständlich auch die Institution der Ehe dort angreifen, wo es rechtlich möglich ist.
12.07.2023 10:52 Uhr
Zitat:
Das wäre eine hervorragende Lösung. Ich hatte schon keine Hoffnungen mehr, dass die Chance der CDU-freien Regierung in dieser Frage genutzt würde, nachdem davon im Koalitionsvertrag nichts zu lesen war und die FDP von ihrer ursprünglichen Gegnerschaft zum Ehegattensplitting offenbar abgerückt war.


Was ist so schrecklich am Ehegattensplitting, beispielsweise wenn man es vernünftiger und zugunsten der kleinen und mittleren Einkommen reformiert?
13.07.2023 01:48 Uhr
Zitat:
Was ist so schrecklich am Ehegattensplitting, beispielsweise wenn man es vernünftiger und zugunsten der kleinen und mittleren Einkommen reformiert?


Dass es diejenigen benachteiligt, die nicht heiraten können oder wollen.

Wenn man Familienförderung betreiben will, da man am maroden Umlagesystem der Rente festhalten will, dann sollte man die Förderung bei den Kindern ansetzen. Ein Familiensplitting wurde ja bereits angedacht. Warum sollte jemand Privilegien erhalten, der keine Kinder hat, und durch das Zusammenleben sowieso schon Synergieeffekte (Gemeinsame Wohnung z.B.) nutzen kann? Warum sollte jemand, der in einer Beziehung lebt (und das ist heute anders als früher nicht mehr automatisch die Vorstufe zu Kindern) gegenüber einem Single steuerlich bevorzugt werden?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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  Volk, Sonstige
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