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Fragenübersicht Was sagst du zu der folgenden Überlegung von Karl Marx, wonach kulturelle Höhepunkte in gewisser Weise der Entwicklung der Produktivkräfte vorausgehen?
1 - 10 / 10 Meinungen
14.06.2023 20:56 Uhr
Da haben wir so viele denkende und vordenkende linke Mitspieler hier und keiner findet her, um uns hier nach guter Schule Marx zu erklären.

So müssen wir halt weiter dumme reaktionäre Schweine bleiben.
14.06.2023 20:58 Uhr
Zitat:
Da haben wir so viele denkende und vordenkende linke Mitspieler hier und keiner findet her, um uns hier nach guter Schule Marx zu erklären.

So müssen wir halt weiter dumme reaktionäre Schweine bleiben.



Dann bleibst du halt ein dummes reaktionäres Schwein. Ist doch nicht mein Problem.
14.06.2023 21:00 Uhr
Zitat:
Da haben wir so viele denkende und vordenkende linke Mitspieler hier und keiner findet her, um uns hier nach guter Schule Marx zu erklären.

So müssen wir halt weiter dumme reaktionäre Schweine bleiben.


Denk doch mal selbst über das Zitat nach. Ich sage Dir dann, ob Du richtig liegst. ;)
14.06.2023 21:09 Uhr
Vielleicht interpretiere ich das anders, allerdings denke ich nicht dass er den Produktivitätsgrad einer Gesellschaft als "kulturelle Höhepunkte" bezeichnen würde, dafür war er ein zu genauer Analyst. Ich kann ihm allerdings zustimmen, dass die kulturelle Reife einer Gesellschaft Produktivitätsfortschritt bedingt, da technischer Fortschritt nur möglich ist, sobald ein Überschuss an der Befriedigung lebensnotwendiger Güter produziert werden kann. Das macht kapitalistisch bzw. marktwirtschaftlichen auch Sinn. Steigt die Nachfrage nach Gütern nicht mehr flüchtet Kapital in andere (Binnen-)Märkte oder ins Ausland. Hier kommt noch die Unterscheidung von Produktivität und Produktivkraft hinzu. Zur Erklärung hierzu muss allerdings weiter aufgeholt werden.
14.06.2023 21:17 Uhr
Ich habe es mal in erster Instanz als etwas verstanden was auf vergänglichen aufbaut und dieses vergängliche verloren ist, aber der Blick dahin immer noch da ist, auch wenn die Zeit anders wurde, aber dieser Blick auf das mythische statthaft ist.
14.06.2023 21:21 Uhr
Zitat:
Ich habe es mal in erster Instanz als etwas verstanden was auf vergänglichen aufbaut und dieses vergängliche verloren ist, aber der Blick dahin immer noch da ist, auch wenn die Zeit anders wurde, aber dieser Blick auf das mythische statthaft ist.


Ziemlich genau, was ich im ersten Lesen auch dachte. Bestimmt sind da noch andere Bedeutungen verborgen aber ich bin heute nicht fit genug, sie auf Anhieb zu entdecken. ;)
14.06.2023 21:22 Uhr
Es ist hier so, dass Marx die Kultur einer Gesellschaft als etwas sieht, was ein gewisses mythisches Verhältnis zur Natur voraussetzt, was gewissermaßen eine geistige Vorwegnahme von Naturbeherrschung bedingt. Genau das bringt dann die kulturellen Höhepunkte der Naiven Kindheit der Menschheit hervor.

Mit der fortschreitenden Entwicklung der Produktivkräfte wird allerdings der Mythos entzaubert und profanisiert. Damit wird auch die Kultur profaner.

Ich halte das für interessant, weil Marx hier eben Kultur und Produktivkräfte nicht starr aneinander koppelt und in der kulturellen Tätigkeit gewissermaßen ein geistiges "Vorlaufen" der Menschheit feststellt, das gewissermaßen nachträglich dann eingeholt wird von Produktion, Wissenschaft, Technik. Wobei Wissenschaft und Technik gewissermaßen dadurch, dass die utopischen Träume realisiert werden, dann eben als Preis die Entzauberung mit sich bringen.

Aber im Rückblick wirkt die Kultur aus der Vergangenheit immer noch nach und leuchtet weiter.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.06.2023 21:24 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.06.2023 21:27 Uhr
Es ist mit diesen Marx-Zitaten natürlich das Problem, dass man unmöglich den Kontext der vorherigen Seite mit hineinkopieren kann...

Die "Grundrisse" sind eher auch Texte der Selbstverständigung von Marx. So ähnlich, als würde er bei dol2day einen Work in Progress hinlegen.
14.06.2023 21:37 Uhr
Man kann sich natürlich fragen, ob Marx hier nicht dem Irrtum einer Überhöhung der griechischen Kultur unterliegt und ob die Vorstellung der geistigen Kindheit überhaupt zutrifft. Denn die griechische Kultur war sicherlich nicht ein purer Anfang, sondern baute bestimmt auf älteren Kulturen auf.

Vielleicht mag es aber sein, dass in der Kultur der alten Griechen genau die modernen Fragen zuerst gestellt wurden, die durch die spätere Wissenschaft und Technik realisiert wurden. In diesem Sinne würden die alten Griechen sozusagen genau den Mythos setzen, in dessen Rahmen dann die moderne Produktion und Wissenschaft hinein gestoßen und den sie dann ausgefüllt haben. Aber das ist jetzt meine Spekulation.
14.06.2023 21:58 Uhr
Nein, Hochkultur geht nicht den entwickelten Produktivkräften voraus - vielmehr kann Hochkultur auch unter den Bedingungen entwickelter Produktivkräfte noch stattfinden.
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