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Fragenübersicht Aktuelles Urteil: Leiharbeiter dürfen schlechter bezahlt werden! - Wie bewertest du das?
1 - 17 / 17 Meinungen
31.05.2023 21:07 Uhr
Leiharbeiter sollten besser bezahlt werden müssen.
31.05.2023 21:08 Uhr
Natürlich negativ, Leiharbeit schafft eine Parallelwelt in den Betrieben, da sie den Betriebsräten viele Handlungsmöglichkeiten nehmen. Mit Leiharbeit können Unternehmen ihre Beschäftigten wunderbar gegeneinander ausspielen.
31.05.2023 21:11 Uhr
Die Sache ist ein bisschen komplexer als die Schlagzeile bei N-TV.

Sie dürfen schlechter bezahlt werden, wenn der Gehaltsunterschied auf eine andere Weise kompensiert wird, zB über mehr freie Tage. Im vorliegenden Fall findet die Kompensation darüber statt, dass die Leute auch dann bezahlt werden, wenn sie nicht eingesetzt werden. Soweit die Argumentation des Gerichts.

Ich finde das unangemessen, v.a. wennan sieht, was die Zeitarbeitsfirmen für die Mitarbeiter berechnen und was davon beim Mitarbeiter landet. Da herrscht ein extremes Ungleichgewicht.
01.06.2023 07:52 Uhr
Leiharbeit sollte nur dann erlaubt sein, wenn sie einen nachvollziehbaren Grund hat. Bei extremem Personalmangel, Urlaubszeiten, temporären Produktionsspitzen etc.

Ich halte es für falsch, dass es zur reinen Bereicherung von Firmen legal ist.
01.06.2023 08:04 Uhr
Zitat:
Leiharbeit sollte nur dann erlaubt sein, wenn sie einen nachvollziehbaren Grund hat. Bei extremem Personalmangel, Urlaubszeiten, temporären Produktionsspitzen etc.


Würde am bestehenden Status Quo des Missbrauchs der derzeitigen Regelungen nichts ändern. Leiharbeit bietet meist nur ständig wechselnde Arbeitsplätze ohne Aussicht auf eine dauerhafte Beschäftigungsperspektive.
01.06.2023 13:37 Uhr
Sollte sich eine „Linke“ Politik sich nicht zur Aufgabe machen diese Mißstände bei dem Thema Leiharbeiter zu beheben?
01.06.2023 13:40 Uhr
Zitat:
Sollte sich eine „Linke“ Politik sich nicht zur Aufgabe machen diese Mißstände bei dem Thema Leiharbeiter zu beheben?


Da sind wir eben bei Anspruch und Wirklichkeit. Etiketten sind schnell angeklebt. Inhaltlich gab es eine Verschiebung des Koordinatensystems. Wer für die NATO ist, hätte sich in den 70ern auf keinem Juso-Kongress sehen lassen dürfen. Und in den 50ern auf keinem SPD-Parteitag. Es geht nicht mehr darum, die Verhältnisse zu verändern sondern sie zu verwalten.
01.06.2023 13:42 Uhr
Zitat:
Zitat:
Sollte sich eine „Linke“ Politik sich nicht zur Aufgabe machen diese Mißstände bei dem Thema Leiharbeiter zu beheben?


Da sind wir eben bei Anspruch und Wirklichkeit. Etiketten sind schnell angeklebt. Inhaltlich gab es eine Verschiebung des Koordinatensystems. Wer für die NATO ist, hätte sich in den 70ern auf keinem Juso-Kongress sehen lassen dürfen. Und in den 50ern auf keinem SPD-Parteitag. Es geht nicht mehr darum, die Verhältnisse zu verändern sondern sie zu verwalten.


Ich vage mal die Steile These.

Links ist das neue Rechts.
01.06.2023 13:59 Uhr
Zitat:
Ich vage mal die Steile These.

Links ist das neue Rechts.


Vielleicht ist das wirklich so ein Generationen-Ding. Vielleicht ist nach dieser Generation das alte links wieder das neue. Nur müssen die dann wirklich was reißen, damit das Pendel nicht wieder zurückschwingt. Oder wir haben wirklich last generation, aber anders, als die sich das denken. Die Gefahr wird jedenfalls nicht kleiner.
01.06.2023 14:26 Uhr
Eigentlich war bei den letzten Reformen des AÜG (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) immer der equal-pay-Gedanke vorrangig. Ich habe das neue Urteil noch nicht ganz gelesen, bin aber gespannt, wie dieser Grundsatz sich mit dem Urteil verträgt. Aber Melnyk hat darauf ja schon enen Hinweis gegeben. Insofern stimmt die reisserische Umfrage im Sinn nicht ganz.
01.06.2023 16:31 Uhr
Ich verstehen da auch nicht den DGB, warum der Tarifverträge abschließt, die Leiharbeiter schlechter stellen. Das ist unsolidarisch und wird am Ende auch den Kernbelegschaften schaden.
01.06.2023 16:32 Uhr
Zitat:
Ich verstehen da auch nicht den DGB, warum der Tarifverträge abschließt, die Leiharbeiter schlechter stellen. Das ist unsolidarisch und wird am Ende auch den Kernbelegschaften schaden.


Die DGB-Gewerkschaften interessieren sich nur für die Stammbelegschaften. Das ist schon lange so. Typisch Arbeiteraristokratie.
01.06.2023 16:49 Uhr
Zitat:
Ich verstehen da auch nicht den DGB


Ich dachte immer die Einzelgewerkschaften wären die tarifschließenden Parteien. Ist der DGB jetzt auch Tarifpartner?
01.06.2023 18:32 Uhr
Zitat:
Ich dachte immer die Einzelgewerkschaften wären die tarifschließenden Parteien. Ist der DGB jetzt auch Tarifpartner?


Leiharbeit ist branchenübergreifend, weswegen die DGB-Gewerkschaften als Tarifgemeinschaft auftreten.
01.06.2023 18:34 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich dachte immer die Einzelgewerkschaften wären die tarifschließenden Parteien. Ist der DGB jetzt auch Tarifpartner?


Leiharbeit ist branchenübergreifend, weswegen die DGB-Gewerkschaften als Tarifgemeinschaft auftreten.


Es gibt trotzdem noch tarifliche Einzelvereinbarungen für die Branchen - das wird durch Einzelgewerkschaften - z.B. die IG Metall ausgehandelt.
01.06.2023 18:36 Uhr
@Unterprima und Ambion:

Der DLF hatte dazu am Dienstag einen Bericht, leider(?) nur zum Hören, nicht zum Lesen. Also Stand vor dem Gerichtsurteil.

https://www.deutschlandfunk.de/gleiche-arbeit-weniger-lohn-das-system-leiharbeit-vor-gericht-dlf-4dfd73cd-100.html

Darin geht es um die Frage, wie der Ausgleich für die geringere Bezahlung zu erfolgen hat und auch um die Rolle, der DGB-Gewerkschaften, die gar nicht gut wegkommen. Die können im Zweifel nämlich ihre Mitglieder, die Stammbelegschaft schützen und unangenehme Folgen (Kündigungen...) auf die Zeitarbeitnehmer abwälzen.
06.06.2023 01:39 Uhr
Vor ein paar Jahren gab es eine Diskussion von Aktiven, die dafür vor den Europäischen Gerichtshof ziehen wollten und ich habe mit mir gerungen ob ich das aktiv unterstütze, da ich auf jeden Fall meinen Job los bin. Da war ich noch in einer Leihfirma und zwar in einer bei der ich immer einen Vertrag bekommen hatte. Am Ende hatte ich mich dagegen entschieden, da ich die Erfolgsaussichten als zu gering bewertet hatte. Aber 'einen' Versuch war es wert. Einen Anteil von 2% an der Gesamtbeschäftigung ist natürlich ein starkes Stück. Und dass Leiharbeiter auch bezahlt werden, wenn sie keinen Einsatz haben stimmt zwar, wird aber vom Geld der Leiharbeiter bezahlt. Dafür ist das Stundenkonto da. Ist das leer, ist auch der Vertrag futsch .
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