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Fragenübersicht Welchen Stellenwert nehmen Spiritualität und/oder Gläubigkeit in deinem Leben ein?
1 - 20 / 59 Meinungen+20Ende
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23.01.2023 20:04 Uhr
Eine geringere als früher. Anscheinend ist mir da leider durch ein stressigeres Berufsleben ein Stück weit die Antenne verlorengegangen...
Früher war mir der Alleingang in die Natur sehr wichtig als spirituelles Erlebnis. In den letzten Jahren war ich allerdings oft Vögel beobachten, was mit Zählen einhergeht. Daraus resultiert eine Art von Weltlichkeitsbindung, die die Spiritualität vertreibt. Vielleicht sollte ich das in diesem Jahr wieder ändern...
23.01.2023 20:05 Uhr
Diese Umfrage gab es vor gar nicht langer Zeit so ähnlich schon mal...aber sie paßt gut in diese Wahlkampfzeit!

Antwortoption:1 !
23.01.2023 20:05 Uhr
Ich bin Atheist, Realist und Pragmatiker.
Ich glaube maximal noch an Dinge, die ich sehe und für die ich wissenschaftliche Erklärungen finden kann. Für mehr Glauben habe ich keinen Bedarf.
23.01.2023 20:05 Uhr
Mal so, mal so. Religiös bin ich ein ewig Suchender, das macht die Sache oft kompliziert.
23.01.2023 20:08 Uhr
ich bin im Laufe der Jahre irgendwann einmal bei Gaia gelandet... ;)
23.01.2023 20:08 Uhr
Ich bin Realist und lebe nach wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Ich kann aber nicht ausschließen, dass es auch etwas (noch nicht) Greifbares gibt, welches regulierend eingreift.

Deshalb bin ich auch Agnostiker.
23.01.2023 20:19 Uhr
Immer wieder eine schwere Frage.
Mit bronzezeitlichen Riten, die einst eher notwendige Verhaltensregeln waren, und heute maximal überflüssig sind, kann ich sogar nichts anfangen.

Wenn überhaupt dann akzeptiere ich die Natur als übergeordnete Größe.

Wenn man bei Sturm an der Steilküste steht weiß man was ich meine.
23.01.2023 22:28 Uhr
Ich bin nicht fromm. Aber ich bin ein Suchender und Spiritualität spielt für mich in diesem Sinne eine sehr wesentliche Rolle. Nur eben nicht dahingehend, dass ich einen bestimmten Glauben für den einzigen Weg zu Gott halte.
23.01.2023 22:48 Uhr
Ja, eine Gläubigkeit im Sinne eines liberalen aufgeklärten Protestantismus ist mir wichtig geworden und nimmt einen Teil meines Lebens ein. Aber es ist kein Glaube der Rückkehr in irgendein Paradies, der Ausflucht, sondern einer, der die Herausforderung eines Lebens im 21. Jahrhundert, in der Moderne und der Postmoderne annimmt.
23.01.2023 23:49 Uhr
das geht niemanden etwas an
24.01.2023 00:18 Uhr
"Nicht wirklich wichtig. Ich habe zwar bestimmte Glaubensvorstellungen, aber auf meine Lebensrealität haben die exakt keinen Einfluss."

Die Antwortoption halte ich für unrealistisch, es ist nicht vorstellbar, das Glaubensvorstellungen keinerlei Einfluss auf die Lebensrealität haben.
24.01.2023 00:56 Uhr
Als rheinischer Katholik bin ich mir ziemlich sicher: "Jott es jarnitt esu."

Sagen wir mal so: ich bin Gelegenheitskirchgänger und sowas wie Tradionshochhalter, ich gehe also zum Beispiel jedes Jahr mit der Pfingstprozession, die auf ein Gelübde zurückgeht. Aber wichtiger als dieser institutionaliserte Glauben mit dem nicht ganz unwichtigen Gemeinschaftserlebnis finde ich eigentlich, dass ich Christ im Alltag bin und versuche vernünftig zu leben. Das kann man auch ohne Christ zu sein, aber ich bin nun mal so sozialisiert. Dä. Wenn ich versuche meiner Mutter ihr Leben mit Demenz etwas schöner zu machen, dann ist ein Sonntagsausflug mit ihr (sie ist immer noch neugierig und gern auf Achse) mehr wert als jeder Kirchgang. Solange es geht bringe ich sie auch noch immer zur Messe der Frauengemeinschaft, zu der sie immer schon hingegangen ist und hole sie nach dem anschließenden Kaffeetrinken mit den anderen Damen wieder ab.

Find ich jetzt wichtiger als Treuepunkte in puncto Kirchenbesuch zu sammeln. Und wenn mal was wegen Arbeit nicht geht, ja dann gehts halt mal nicht. Da muss Muttter dann auch mal durch. Und freitags bringe ich sie dann zu netten Leuten zu der von ihr mittlerweile akzeptierten Tagespflege, damit sie da mit anderen, festen Gästen einen schönen Tag verbringt.

Und was die alten Männer in Rom angeht hoffe ich einfach nur, dass Gott oft genug mit dem Kopf schüttelt, was die meinen, was er will.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.01.2023 00:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.01.2023 01:03 Uhr
Ich hatte immer in Gefühl das foreverdol einer von den ganz Anständigen ist!
24.01.2023 04:52 Uhr
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die, die immer betonen an nichts zu glauben, die meisten Fragen an die haben, die glauben.

Andersrum ist das nicht so.

24.01.2023 05:37 Uhr
Seltsamerweise höre ich gerade auf Youtube Ratzingers Jesus-Buch als Hörbuch. Das ist durchaus spirituell und eigentlich beantwortet dieses Buch auch, warum Ratzinger als Papst und Bischof im Weltlichen so gescheitert ist. Wer wie er Gottes Liebe so dermaßen vertraut und dessen Gedanken dem Weltlichen so abgewandt sind, der überlässt die Welt dann eigentlich dem Wirken des Teufels, um es Mal so zu formulieren.

Aber spirituell ist das schon. Ich selbst bin aber nun gar nicht religiös, aber andererseits... Ich denke, Spiritualität hat nichts mit Glauben als Bewußtheit zu tun. Man kann glauben, den Katechismus befolgen, aber doch nicht spirituell sein. Meine Spiritualität ist eher Ironie und etwas Fatalismus. Was wäre, wenn ich heute sterben würde oder wenn mein Tod in Aussicht stünde, etwa durch eine Krankheit? Ich habe in meinem Leben nichts Großartiges geleistet, ich habe auch nichts Riesiges erlebt, ich bin nie an meine Grenzen gegangen, ich habe auch nichts wirklich gewagt oder um etwas gekämpft. Aber würde ich mein Leben deswegen bereuen, wenn der Tod mir bevorsteht? Ich glaube nicht, ich würde mir nicht vorwerfen, ein Workoholic gewesen zu sein, nur auf materielles aus gewesen zu sein, fanatisch gewesen zu sein, dumm geblieben zu sein, nur Schlager gehört zu haben, nur Blümchensex gekannt zu haben. Was ich erlebt habe, ist mir wertvoll, wen ich geliebt habe, habe ich wirklich geliebt, ich habe wirklich getrauert, ich habe nicht geheuchelt, meine Erinnerungen sind mir wertvoll und schön. Und das genügt mir. Das ist meine Spiritualität.
24.01.2023 06:55 Uhr
Zitat:
Seltsamerweise höre ich gerade auf Youtube Ratzingers Jesus-Buch als Hörbuch. Das ist durchaus spirituell und eigentlich beantwortet dieses Buch auch, warum Ratzinger als Papst und Bischof im Weltlichen so gescheitert ist. Wer wie er Gottes Liebe so dermaßen vertraut und dessen Gedanken dem Weltlichen so abgewandt sind, der überlässt die Welt dann eigentlich dem Wirken des Teufels, um es Mal so zu formulieren.

Aber spirituell ist das schon. Ich selbst bin aber nun gar nicht religiös, aber andererseits... Ich denke, Spiritualität hat nichts mit Glauben als Bewußtheit zu tun. Man kann glauben, den Katechismus befolgen, aber doch nicht spirituell sein. Meine Spiritualität ist eher Ironie und etwas Fatalismus. Was wäre, wenn ich heute sterben würde oder wenn mein Tod in Aussicht stünde, etwa durch eine Krankheit? Ich habe in meinem Leben nichts Großartiges geleistet, ich habe auch nichts Riesiges erlebt, ich bin nie an meine Grenzen gegangen, ich habe auch nichts wirklich gewagt oder um etwas gekämpft. Aber würde ich mein Leben deswegen bereuen, wenn der Tod mir bevorsteht? Ich glaube nicht, ich würde mir nicht vorwerfen, ein Workoholic gewesen zu sein, nur auf materielles aus gewesen zu sein, fanatisch gewesen zu sein, dumm geblieben zu sein, nur Schlager gehört zu haben, nur Blümchensex gekannt zu haben. Was ich erlebt habe, ist mir wertvoll, wen ich geliebt habe, habe ich wirklich geliebt, ich habe wirklich getrauert, ich habe nicht geheuchelt, meine Erinnerungen sind mir wertvoll und schön. Und das genügt mir. Das ist meine Spiritualität.


Als trivialem Song entspricht das "Ich war noch niemals in New York".

Wenn man das nicht bedauert ist es ein angenehmes Sein.
24.01.2023 07:46 Uhr
Das menschliche Leben ist von seiner zeitlichen Dauer her und auch von seiner Möglichkeitsstruktur her nicht darauf angelegt, die gesamte Welt zu umfassen. Der Mensch ist zwar ein Mangelwesen, der Mensch ist Mangel und Unvollkommenheit und er ist in die Welt geworfen, ihr verfallen, in ihr umgetrieben. Aber Spiritualität und Lebensweisheit und eine gewisse Erkenntnis ist es, die Unvollkommenheit und den Mangel anzuerkennen und zu sagen: "mein Leben ist unvollendet, es wird unvollendet bleiben, es werden nicht alle Wünsche erfüllt, ich kann nicht alles kriegen, was ich will, ich bin nicht unendlich, ich pflücke auf den Blumenwiesen niemals die allerschönste Blume." Oder um es mit Monthy Python zu sagen: "Du kommst aus dem Nichts und du gehst ins Nichts. Was hast du verloren? Nichts!" Die ganze Weltlichkeit, das Hetzen nach immer neuen Sensationen, nach immer neuen Beziehungen, neuen Lieben, das nützt alles nichts, wenn man daran ideell zugrunde geht, sich aufreibt, sich vergisst, ein Arschloch und Egoist wird. Wenn man nicht bereit ist, los zu lassen, auf Überflüssiges zu verzichten. Denn letztlich, wenn es ans Sterben geht, muss man auf alles verzichten können, was man doch nie wirklich hat besitzen und erfassen können. In diesem Sinne geht es nicht ums Haben, sondern ums Sein.
24.01.2023 08:14 Uhr
Zitat:
Das menschliche Leben ist von seiner zeitlichen Dauer her und auch von seiner Möglichkeitsstruktur her nicht darauf angelegt, die gesamte Welt zu umfassen. Der Mensch ist zwar ein Mangelwesen, der Mensch ist Mangel und Unvollkommenheit und er ist in die Welt geworfen, ihr verfallen, in ihr umgetrieben. Aber Spiritualität und Lebensweisheit und eine gewisse Erkenntnis ist es, die Unvollkommenheit und den Mangel anzuerkennen und zu sagen: "mein Leben ist unvollendet, es wird unvollendet bleiben, es werden nicht alle Wünsche erfüllt, ich kann nicht alles kriegen, was ich will, ich bin nicht unendlich, ich pflücke auf den Blumenwiesen niemals die allerschönste Blume." Oder um es mit Monthy Python zu sagen: "Du kommst aus dem Nichts und du gehst ins Nichts. Was hast du verloren? Nichts!" Die ganze Weltlichkeit, das Hetzen nach immer neuen Sensationen, nach immer neuen Beziehungen, neuen Lieben, das nützt alles nichts, wenn man daran ideell zugrunde geht, sich aufreibt, sich vergisst, ein Arschloch und Egoist wird. Wenn man nicht bereit ist, los zu lassen, auf Überflüssiges zu verzichten. Denn letztlich, wenn es ans Sterben geht, muss man auf alles verzichten können, was man doch nie wirklich hat besitzen und erfassen können. In diesem Sinne geht es nicht ums Haben, sondern ums Sein.


Das ist zwar alles richtig aber viel zu negativ betrachtet.

Das Sein ist doch viel bunter wenn man es immer neu erfindet.Nichts ist langweiliger als Stillstand.
24.01.2023 08:23 Uhr
Zitat:
Ja, eine Gläubigkeit im Sinne eines liberalen aufgeklärten Protestantismus ist mir wichtig geworden und nimmt einen Teil meines Lebens ein. Aber es ist kein Glaube der Rückkehr in irgendein Paradies, der Ausflucht, sondern einer, der die Herausforderung eines Lebens im 21. Jahrhundert, in der Moderne und der Postmoderne annimmt.


@Wandelbar!: Ein derart auf das Weltliche (und beinahe nur darauf) bezogener Glaube verliert aus meiner Sicht den Blick für Spiritualität. Genau das ist auch mein Problem mit dem Protestantismus unserer Zeit und die Ursache meiner Konversionsgedanken.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.01.2023 11:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.01.2023 08:41 Uhr
Sie nehmen einen sehr hohen Stellenwert ein, ohne dass ich sagen kann, dass ich mich nur nach Glauben und Spiritualität richte. Dabei verbinde ich einen sich mehr und mehr den Erkenntnissen eher liberaler Theologie öffnenden christlichen Glauben mit der Frömmigkeit aus traditioneller christlicher Kontemplation - das ist für mich kein Widerspruch. Da sitzen Theologen wie Schleiermacher, Bonhoeffer, Rahner und Drewermann neben Mystikern wie Merton, Johannes vom Kreuz oder den Athos-Mönchen friedlich nebeneinander auf derselben Bank. Am tiefsten berührt mich dabei allerdings Frère Roger, der Gründer der Gemeinschaft von Taizé.

Glaube wächst bei mir aus den Tiefen der Seele und lässt sich nicht mehr in vorgeformte Muster pressen. Doch ist die christliche Religion halt die Religion, in die ich hineingeboren worden bin, in der ich die besten Antworten auf die mich beschäftigenden Fragen finde - und in der ich den tiefsten Trost finde.


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