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Fragenübersicht Haben sich die anderen Linksparteien in Russland von 1917 zu leicht von den Bolschewiki an die Wand spielen lassen?
1 - 9 / 9 Meinungen
20.12.2020 19:19 Uhr
Was heißt an die Wand spielen lassen?Klingt nach "alle Bedürfnisse der Bevölkerung hätten ignoriert werden sollen, um die Zarenherrschaft zu erhalten". Das ist nicht der richtige Ort um ein solches komplexes Thema zu behandeln.
20.12.2020 19:20 Uhr
@Mauli

Die Bolschewiken haben den Zaren gestürzt? Wenn das Basis Deines Wissens ist, dann ist es wirklich zu "komplex" für Dich

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.12.2020 19:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.12.2020 19:25 Uhr
Zitat:
@Mauli

Die Bolschewiken haben den Zaren gestürzt? Wenn das Basis Deines Wissens ist, dann ist es wirklich zu "komplex" für Dich


War mir schon klar das du die Umfrage nur für Polemik nutzt. Ich hab auch nix von Bolschewiki geschrieben.
20.12.2020 19:27 Uhr
Die Kritik lautete doch schon damals, dass das keine Revolution im linken Sinne war, sondern eine Machtergreifung einer Partei.

Aufgrund dieser Kritik zogen Menschewiki und Sozialrevolutionäre zum Teil aus. Teil der linkeren Sozialrevolutionäre gingen auch über.

Haben sie damit nicht das Feld widerstandlos geräumt?

Die Eisenbahngewerkschaft z.b war nicht in bolschewistischer Hand. Es gab später auch Handlungen der Bolschewiki, die eindeutig von linker Seite aufgreifbar gewesen wären.

Das ging doch relativ rasch los. Z.b auch im Arbeitsrecht, wo die bolschewistischen Gewerkschafter gegen Abschläge bei Nichterfüllung der Normen waren, aber genau das kam dann wieder unter den Bolschewiken.

Kronstadt war zu spät, aber davor wären doch einige Wege offen gewesen, nachdem die bürgerlichen Kreise verspielt hatten in Russland um einen gewissen Pluralismus aufrechtzuerhalten.

Was natürlich nicht im Sinne Lenins war. Lenin hat mit den Aprilthesen als diese marxistisch-sozialdemokratischen Thesen mit der Entwicklung über eine kapitalistische Gesellschaft hin zum Sozialismus über Bord geworfen.

Da sind im Sinne der Umfrage durchaus einige Fragen offen.
20.12.2020 19:28 Uhr
Menschewiki und Sozialrevolutionäre waren ja in der Provisorischen Regierung. Sie hätten sich vor den Bolschewiki nur "retten" können, wenn sie die Komplexe Frieden und Boden angegangen wären. Das waren zu diesem Zeitpunkt die alles entscheidenden. Ob das objektiv möglich gewesen wäre, weiß ich nicht.

Die Linken Sozialrevolutionäre waren ja in einer Koalition mit den Bolschewiki und haben einen Staatsstreich versucht, weil sie nicht mit dem Brester Frieden einverstanden waren. Dass ein Staatsstreich niedergeschlagen wird, kann man keiner Regierung verübeln. Damals wie heute. Sie haben schlicht ihre Kräfte überschätzt.

Allerdings sind zwei Parteien aus den Linken SR hervorgegangen, die legal blieben. Die Narodniki-Kommunisten und die Partei des revolutionären Kommunismus. Sie haben als kleine eigenständige Kräfte durchgehalten, bis sie 1927 (?) in die KPdSU eingegliedert wurden. Da war allerdings schon der Stalinismus voll entfaltet und eine oppositionelle Tätigkeit ohnehin nicht mehr möglich gewesen.

Es gab noch eine linke jüdische Partei: die Jüdische Kommunistische Partei Poale Zion, eine Linksabspaltung von Poale Zion. Sie wurde ebenfalls den Bolschewiki in den 20er Jahren eingegliedert, als sowieso keine unabhängige politische Betätigung mehr möglich war.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.12.2020 19:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.12.2020 19:47 Uhr
Zitat:
Zitat:
@Mauli

Die Bolschewiken haben den Zaren gestürzt? Wenn das Basis Deines Wissens ist, dann ist es wirklich zu "komplex" für Dich


War mir schon klar das du die Umfrage nur für Polemik nutzt. Ich hab auch nix von Bolschewiki geschrieben.


Ich habe mir einfach auf einer linken Plattform eine tiefere Diskussion zu diesem Thema erwartet.

Nicht so eine platte Antwort.
20.12.2020 20:55 Uhr
Linke sollten sich vergegenwärtigen, dass die Errichtung der Parteidiktatur unter anderem mit dem Versprechen 'alle Macht den Räten' errichtet wurde - sobald man die Mehrheit hatte war das dann die letzte Wahl. Der zweite wichtige Faktor war die Bodenreform. Die machte man, weil man sonst keine Mehrheit bekommen hätte. Die Zeit nutzte man zur Festigung der Macht, um schließlich auf die Bodenreform zu pfeifen und stattdessen eine brutale Zwangskollektivierung durchzuführen.

Wer heute noch von Räterepublik träumt oder von einer Landverteilung (eher eine Frage in Drittweltländern) müsste vor dieser historischen Erfahrung eigentlich auf seine Zurechnungsfähigkeit untersucht werden.
20.12.2020 21:05 Uhr
Menschewiki und SR sind ja deinem Vorschlag gefolgt und haben keine Bodenreform gemacht. Es ist ihnen nicht besonders gut bekommen.

Die Räte sind unabhängig von den Bolschewiki entstanden und waren gar nicht der entscheidende Punkt. Sie waren eben da und um sie wurde gerungen. Das war aber nicht der Knackpunkt im Oktober.
20.12.2020 22:51 Uhr
Zitat:
Ich habe mir einfach auf einer linken Plattform eine tiefere Diskussion zu diesem Thema erwartet.

Nicht so eine platte Antwort.


Nun ja, Rakousko, die Umfrage ist reichlich platt formuliert, da kannst du auch keine tiefgründige Diskussion erwarten. Ich mache dir auch gar keinen Vorwurf, denn deine Möglichkeiten sind bekanntlich sehr limitiert.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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