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Arbeitsloser fordert Hartz-IV-System heraus: Querulant oder Querdenker? |
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22.12.2012 08:57 Uhr |
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Mir wäre es lieber, wenn er seine Energien in einem Job verschleuderte. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.12.2012 09:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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22.12.2012 09:02 Uhr |
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Diese Sanktionen gibt es ja wirklich nur, wenn ein Grund vorliegt. Zum Beispiel wenn man ohne wichtigen Grund einen Meldetermin nicht wahrnimmt oder Arbeitsverhältnisse selbstverschuldet (!) nicht zustande kommen. Von daher ist das ganze Gerede über die ach so unwürdigen Sanktionen unsinnig, da sie aus eigener Kraft vermeidbar sind. |
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22.12.2012 09:53 Uhr |
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Darf ich ab sofort auch dafür "kämpfen", dass meine Steuergelder und die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung nicht solchen Leuten zukommt bzw. all jenen, die sich wie diese Person verhalten?
Mit welchen Recht darf mir der Staat Geld nehmen, es mir zwanghaft entreißen, letztlich enteignen, für etwas, was dann so undankbar entgegengenommen wird ohne eine Gegenleistung zu erfahren? Ich arbeite Tag für Tag von 07:00 bis 16:15, erhalte dafür kein üppiges Gehalt und muss dann auch noch jene Personen durchfüttern, die eben nicht morgens um 05:30 aufstehen und erst um 17:00 zu Hause sind. Ich als Bürger und Steuerzahler darf doch von der Regierung erwarten, dass sie sinnvoll und verantwortungsbewusst mit diesen Geldern umgehen, oder? Ich bin uneingeschränkt dafür, dass all jene, die keiner Tätigkeit nachgehen können, auch alle Unterstützung der Bevölkerung erfahren, auch durch Abgaben an den Staat. Aber mein Verständnis hört dann auf, wenn jemand einer Tätigkeit nachgehen könnte, es aber aus unerklärlichen Gründen verweigert. Dann hat er auch nicht meine Unterstützung verdient. |
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22.12.2012 09:59 Uhr |
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"Darf ich ab sofort auch dafür "kämpfen", dass meine Steuergelder und die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung nicht solchen Leuten zukommt bzw. all jenen, die sich wie diese Person verhalten? "
Na klar darfst du das |
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22.12.2012 10:33 Uhr |
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Auch aus den Beiträgen der Diskussionsteilnehmer wird klar, das dieses Thema viel Sensibilität erfordert. Ob allerdings Herr Boes eine solche Sensibilität verdient, oder ob er nicht einfach nur ein Blutegel des Systems ist, überlasse ich zur Beurteilung Leuten, die von der Materie mehr verstehen. |
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22.12.2012 10:46 Uhr |
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@Kalle
"Laut "Vertrag" darf der Bezieher nicht mal das Mütterchen in der nächsten Stadt besuchen."
Solange er Briefpost zur Kenntnis nehmen und spätestens einen Werktag später reagieren kann, schon. Das meine ich mit "Horrorgeschichten" ;-) |
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22.12.2012 11:02 Uhr |
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Ich hab den Typen bei Maischberger gesehen. Ein vollkommen wirrer Freak. |
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22.12.2012 12:39 Uhr |
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Ein weiteres trauriges Beispiel für die Schieflage in Bezug auf die Hartz 4 Thematik.
Irgendwie hat sich die merkwürdige Vorstellung verfestigt, die Arbeitsagentur allein wäre dafür zuständig, jemanden wieder in Lohn und Brot zu bringen.
Das die Arbeitssuche in erster Linie eigenverantwortlich durchgeführt werden sollte und das Amt bestenfalls unterstützend ( je nach Klientel ) wirken kann, ist dabei völlig in den Hintergrund gedrängt worden.
Wie in einem Land mit Fachkräftemangel, ein so engagierter und ausgebildeter Mensch wie Herr Boes, um eine Anstellung herumkommt, ist ja geradezu erstaunlich.
Leider wird die soziale Errungenschaft der Exzistenzsicherung von Vielen als Selbstverständlichkeit betrachtet und das daraus resultierende Anspruchsdenken scheint sich fest in das Bewußtsein der entsprechenden Personen eingebrannt zu haben.
So fühlen sie sich im Recht, wenn sie empört zugesandte Stellenangebote unter ihrem selbstbestimmten Niveau zurückweisen und mit dem Finger auf die angebliche Unfähigkeit des Amtes zeigen.
Erst wenn die Geldtöpfe leer sind, oder die Solidarität der Gesellschaft überstrapaziert ist, werden sie feststellen das ein wenig Engagement und Eigeninitiative die bessere Alternative zur Suppenküche sind.
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22.12.2012 14:34 Uhr |
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Wenn er so viel Aufwand auch für eine Jobsuche hätte, würde er dem Land mehr bringen. |
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22.12.2012 14:35 Uhr |
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Hartz IV ist das Existenzminimum. Insofern stellt sich die Frage ob Sanktionen Sinn machen. |
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22.12.2012 14:40 Uhr |
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Ich habe aktuell in der Familie einen Fall von Langzeitarbeitslosigkeit. Die Person hat noch nie eine Sanktion bekommen, obwohl sie nicht alle Termine wahrgenommen hat und nicht jedes Stellenangebot wahrnahm. Wie hat die das gemacht? Zum einen hat sie rechtzeitig die Termine abgesagt und sich einen neuen geben lassen. Zum anderen hat sie ausführlich und plausibel dem Jobcenter mitgeteilt warum sie sich auf eine Stelle nicht bewirbt und zwar direkt nach Erhalt des Angebots.
Beim Jobcenter arbeiten keine Unmenschen. Mit denen kann man reden und vor allen Dingen bei nicht ganz so prickelnden Arbeitgebern kann man auch Verständnis erwarten. Wer aber sich so gar nicht äußert, im Amt herum lügt oder einfach zeigt, dass ihm alles egal ist, der kriegt eben auch Sanktionen. |
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22.12.2012 14:43 Uhr |
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Richtig, Trollo. Das Zauberwort ist "Mitwirkungspflicht". Viele übersehen, dass sie ja etwas vom Staat wollen (Geld) - und nicht umgekehrt. |
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22.12.2012 14:51 Uhr |
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Vielleicht sollte man auch mal erwähnen, dass diese Sanktionen nur drei Monate laufen und in den meisten Fällen (Meldepflicht verletzt) nur 10% des Regelsatzes (Unterkunftskosten sind nicht betroffen) betragen. Es ist nicht so, dass da jemand dann sofort ohne Nahrung und Wohnung dasteht. |
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22.12.2012 15:10 Uhr |
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@Steve Zissou
Zitat:Im Umkehrschluss heißt das wir sollten in Erwägung ziehen das Existenzminimum anderer Länder zu übernehmen? Man muss zumindest fragen dürfen ob unser Minimum wirklich ein Minimum ist. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es sich in einigen Kreisen um einen Kampfbegriff handelt.
Zitat:Ich lehne das Ausgehen von Einzelfällen ab. Und bisher geht das mit der Argumentation hier nur so. Okay, dann halten wir fest, dass die Sanktionen nur sehr wenige Bedarfsgemeinschaften betreffen. Dadurch das die Zahl der Arbeitslosen gesunken ist, steigt natürlich der Anteil bei notorischen Sanktionierten.
Einfach Rechnung. Stellen wir uns 10 Arbeitslose vor. Zwei werden sanktioniert, sind wir bei einer Quote von 20 Prozent. 5 kommen in arbeit. Aber diese Beiden blieben dem System erhalten und handeln sich auch wieder eine Sanktion ein. Na, bei wie viel Prozent sind wir? Hat sich etwas an der Anzahl geändert?
Quoten sagen gar nichts aus.
Zitat:Ja jeder kennt irgend einen Fall von Leistungsverweigerern die es verdient haben und grundanständigen Menschen die nie sanktioniert wurde. Solange es nicht umgekehrt ist.
Zitat:Ein System kann man danach aber nicht bewerten. Denn dieser komische Mensch der Anlass für die Diskussion sit steckt im selben System wie die leistungsbereite Mutter zweier Kinder die in Ostddeutschland keine Teilzeitbeschäftigung findet, der chronisch kranke ohne Ausbildung über 50 der nicht mehr vermittelbar ist, oder der BWLler mit Mitte 40 der auf einen Kurs geschickt wird (kein Scherz, den verpflichtenden Kurs gabs wirklich) um in einem Chor Singen zu lernen. Bei diesem Chor-Gedönse ging es um den Erwerb sozialer Kompetenzen wie Teamfähigkeit und gleichberechtigter Umgang. Offensichtlich hielt das Jobcenter das bei diesem Mann für nötig. Aber Chorsingen hört sich natürlich erst einmal supersinnlos an.
Im Übrigen halte ich es nicht für verkehrt in diesem System zu sein. Man kann da raus kommen. Das beweisen jeden Tag Menschen. Auch ohne in Zeitarbeit oder zu Ausbeutern zu gehen. Dieses Jahr wird bestimmt wieder nicht alles Geld der Bundesagentur für Arbeit für Umschulungen und Maßnahmen verbraten worden sein. Dafür wird es von der Politik wieder mächtig Prügel geben, aber man kann eben auch niemanden zwangsumschulen.
Im Gesundheits- und Pflegebereich werden immer noch sehr viele Arbeitnehmer gesucht. Ebenso bei der Betreuung von Kindern. Aber finde mal Langzeitarbeitslose, die das machen wollen. Aber das zu sagen ist nicht sehr en vogue. |
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