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Warum protestieren die Griechen gegen das Sparprogramm? |
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08.11.2012 21:23 Uhr |
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Weil es leichter ist in die Opferrolle zu schlüpfen und andere für die Misere verantwortlich zu machen, als kurze inne zu halten und zu überlegen, dass das eigene Wahlverhalten der vergangenen Jahrzehnte die Ursache ist. Auch ist es leichter, sich jetzt über die -im Vergleich zur Staatspleite extrem vorsichtigen- Sparbemühungen zu beklagen, als den internationalen Geldgebern (ob privat oder öffentlich) für das Vertrauen zu danken. |
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08.11.2012 21:29 Uhr |
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Ãœbrigens passiert in Deutschland genau das selbe.
Setzt man hier den Rotstift bei den Ausgaben an, jaulen wieder alle man müsse ja sparen, aber nicht gerade dort und überhaupt, das wir seit Jahrzehnten mehr ausgeben als einnehmen sei ja nicht gerade Schuld der Gruppe, die von den Sparbemühungen nun betroffen sei.
Und auch Deutschland leidet an einer kollektiven Amnesie wenn es um das vergangene Wahlverhalten und damit die eigene Rolle geht. Auch hier sind selbstverständlich alle andere schuld, nur ganz bestimmt keiner der wahlberechtigen Bürger. |
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08.11.2012 21:30 Uhr |
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Ich kann den Protest gut nachvollziehen. Weil das Sparprogramm vor allem die trifft, die nichts mehr haben, wovon sie etwas abgeben könnten. Ich möchte mir nicht vostellen, was in Deutschland los wäre, wenn hier ein solches Sparprogramm umgesetzt werden müsste. Und @Backo: Was das Vahlvrhalten betrifft. Sicher, dass wir uns hier in D da so in Sicherheit wiegen können? Ich halte die Hilfe für Griechenland, auch aus ureigensten deutschen Interessen, vor allem aber vor dem Hintergrund des europäischen Gedankens für unerlässlich.
Allerdings sehe ich zu dem Sparprogramm auch keine wirkliche Alternative. Die, die etwas geben könnten, haben ihre Vermögen schon längst in Sicherheit gebracht. Und ohne das Sparprogramm würde es wahrscheinlich noch sehr viel schlimmer werden. Es ist ein Gefühl der Ohnmacht und der Wut. Die Griechen sollten alles daran setzen, die Vermögenden dort an der Beseitigung der Krise zu beteiligen. Schließlich haben die auch von der Misswirtschaft der vergangenen Jahrzehnte am meisten profitiert. Und Europa sollte die Griechen darin unterstützen und bei der Suche nach diesen Vermögen helfen. Im Bunker werden sie ja nicht liegen... |
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08.11.2012 21:37 Uhr |
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Weil die Regierung in Griechenland das Geld nicht dort herholt, wo es durch Bestechung hingeflossen ist, sondern bei den Armen, die schon gar nicht mehr wissen, wie sie überhaupt überleben sollen.
Sollen doch jetzt einfach mal die ein wenig leiden, die die letzten Jahre davon profitiert haben. Und das sind eben zum großen Teil die Reichen und nicht die, die jetzt schon nichts mehr haben. |
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08.11.2012 21:45 Uhr |
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Zitat:das Geld nicht dort herholt, wo es durch Bestechung hingeflossen ist, sondern bei den Armen, die schon gar nicht mehr wissen, wie sie überhaupt überleben sollen.
1.) Bestochen werden in allen Ländern vor allem Beamte und gespart wird auch hauptsächlich bei Beamten. Insofern passt das schon mal.
2.) Man kann immer nur dort sparen, wo man Geld ausgibt und Empfänger von Staatsgeldern sind nunmal meist die armen und eigentlich nie die reichen. Einnahmen zu erhöhen ist eine vollkommen andere Geschichte als Ausgaben zu kürzen und Griechenland muss vor allem die Ausgaben kürzen. Auf der Einnahmenseite kann man nicht so einfach drehen, insbesondere weil wohlhabende Bürger schnell abhauen und sich damit die Einnahmen sogar noch reduzieren. Die Schweiz ist nicht wegen hoher Steuersätze so reich, sondern gerade wegen ihrer niedrigen Steuersätze.
3.) Trotz allem zaghaften Sparen gehört Griechenland sowohl in Europa wie weltweit zu den reichen Staaten. Die ehemaligen Ostblockstaaten sind dank Kommunismus wesentlich schlimmer dran und auch in der Slowakei, Tschechien, Slowenien etc. ist Hunger kein wirkliches Problem. Auch dort ist echte, absolute Armut extrem selten und meistens auch dort eher eine relative Geschichte. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.11.2012 22:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.11.2012 21:50 Uhr |
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Weil die Sparbemühungen offenbar besonders diejenigen treffen, die eh kaum noch was haben. Aber bei der Masse kann man eben leichter, ohne eigene Verluste und vermutlich auch von den Beträgen her mehr einsparen. Hab vor kurzem einen Bericht im Spiegel darüber gelesen; bei den Profiteuren der dort herrschenden Korruption (v.a. Politiker und höhere Beamte) wird nach wie vor kaum gespart, die Reichen haben ihr Geld im wesentlichen aus dem Land abgezogen und investieren es lieber anderswo in Europa, die Bemühungen, den Dschungel der Korruption zu lichten, sind offenbar kaum vorhanden. Insofern kann ich den Unmut dort schon verstehen. Ebenso wie den Unmut hierzulande, ein solches Chaos dauerhaft zu subventionieren.
http://www.youtube.com/watch?v=S0HKbctGJug |
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08.11.2012 21:56 Uhr |
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Zitat:1.) Bestochen werden in allen Ländern vor allem Beamte und gespart wird auch hauptsächlich bei Beamten. Insofern passt das schon mal.
Diese Pauschalisierung würde ich so nicht untrschreiben. Es sind nicht DIE Beamten, sondern v.a. einflussreiche naturgemäß im Bau- und Investitionssektor. Eher seltener Müllkutscher oder einfache Verwaltungsangestellte, wenn wir die mal großzügig zu den Beamten dazuzählen, die es jetzt aber in GR am meisten trifft.
Zitat:
insbesondere weil wohlhabende Bürger schnell abhauen und sich damit die Ausgaben sogar noch reduzieren.
Und da liegt m.E, der Hase im Pfeffer. Hier müssen endlich Wege gefunden werden, das einzudämmen. Sicher, Schlupflöcher wird es immer geben. Aber wenn Europa sich einig wäre, wären wir schon einen wesentlichen Schritt weiter. Mich kotzt es einfach an, dass (einige!) Vermögende vom Sozialstaat und dessen Infratrsuktur profitieren, ohne sich am Gemeinwesen beteiligen zu wollen. Parasiten sagt man dazu in der Biologie.
Zitat:
und auch in der Slowakei, Tschechien, Slowenien etc. ist Hunger kein wirkliches Problem. Auch dort ist echte, absolute Armut extrem selten und meistens auch dort eher eine relative Geschichte.
Ich kenne mich dort aus verschiedenen Gründen einigermaßen aus und muss dir leider auch hier widersprechen. Elend ist leider auch Gegenwart in der EU. |
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08.11.2012 22:01 Uhr |
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Zitat:Profitiert haben aber die, die Bestochen haben. Also nicht die Beamten, sondern die, die die Beamten bestochen haben.
Von Bestechung profitiert in aller Regel derjenige, der bestochen wird. Denn meist ist es nur eine Folge ineffektiver Verwaltung. Beri vernünftiger Verwaltung würde der entsprechende Antrag einfach regulär genehmigt.
Zitat:Und wenn man Angst vor Steuerflucht hat, dann muss man eben Gesetze einführen, welche diese Steuerflucht verhindert.
1.) Dafür brauche ich eine gescheite Verwaltung .
2.) Die Wohnsitzfreiheit ist ein Menschenrecht und seine Bürger einzusperren hat bislang nur der Ostblock gemacht. Wenn jemad in die Schweiz zieht, dann geht das die Schweiz und denjenigen was an, ein Staat kann und darf einen Wegzug nicht verhindern.
Zitat:Ich kann nicht immer nur die Armen bestrafen und die Reichen davon kommen lassen
Das hat mit Bestrafen nichts zu tun. Wie auch in Deutschland, finanzieren die obersten 10% fast den gesamten Sozialstaat und wie hier auch, wenn ich meine Ausgben wieder auf ein gesundes Maß zusammen kürze, dann trifft das immer und zwangsläufig die Empfänger von Staatsgeldern. Sie waren es aber auch, die von den Ausgabenexszessen zuvor profitiert haben.
Auch in Deutschland liegt die Staatsverschuldung an steigenden Ausgaben. Ständige Erhöhungen beim Kindergeld, beim Sozialhilfe (ALG II) Satz, bei der Rente usw. Man trifft beim Sparen genau die, denen man vorher das Leben auf pump verbessert hat.
Zitat:Da ist dann eben die gesamte Europäische Union gefragt und notfalls kann man Konten auch sperren, sodass das Kapital erst einmal nicht transferiert werden kann.
1.) Eigentum ist ein Menschenrecht und kann nciht einfach grundlos weggenommen werden, nur weil der Staat seine Ausgaben nicht in den Griff bekommt.
2.) Schon das Beschlussverfahren signalisiert jedem, sein Konto zu räumen. Der Staat wäre also schon pleite, bevor der Beschluss tatsächlich das Parlament passiert hat. |
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08.11.2012 22:04 Uhr |
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Ach Backo, vielleicht solltest du dann auch erwähnen, dass die oberen 10 Prozent auch knapp 80 Prozent des Kapitals haben und das sich dadurch dein Aussage auch schon relativiert. Das verschweigst du aber gerne, weil dann würde sich dein Argument ja nicht mehr gut anhören. |
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08.11.2012 22:27 Uhr |
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Würdest du Backo, diese Zahlen beachten, würdest du auch sehen, dass die restlichen 60 Prozent des Steueraufkommens dann von den restlichen 39 Prozent des Vermögens erwirtschaftet werden. Dieses geringere Vermögen muss also eine höhere Steuerlast tragen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.11.2012 23:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.11.2012 23:07 Uhr |
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Ich vermute bei den "einfachen" Menschen in Griechenenland wird Angst vor der ungewissen Zukunft und ein Gefühl ungerecht behandelt zu werden vorherrschen, weil nur die "normalen" Griechen und nicht die Reichen belastet werden.
Da würde ich vermutlich auch auf die Straße gehen. |
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09.11.2012 03:58 Uhr |
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@ Barney Stinson
es ist zwar nicht so häftig und offensichtlich, aber wenn Du Dir die Entwicklung in Deutschland ansiehst, dann wäre etwas Widerstand in Deutschland nicht unangebracht.
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IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
LPP |
Volk, Sonstige |
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