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Besteht die Gefahr, dass Deutschland in Europa als Imperialmacht betrachtet wird? |
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07.07.2012 22:47 Uhr |
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Warum ist es eine Gefahr, wenn etwas als das erkannt wird, was es ist? |
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07.07.2012 22:49 Uhr |
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Es besteht sicherlich die Gefahr, dass Deutschland zu einem Sündenbock für die unbeliebten Sparmaßnahmen wird.
Aber as ist die Alternative? Ein Deutschland welches ohne Vorbehalte alles in die Krisenländer transferiert dürfte ziemlich schnell selbst Pleite sein.
Und eine solche Pleite wäre für Deutschland wie auch für Europa eine größere Gefahr.
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07.07.2012 23:17 Uhr |
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Das hier ist für mich die Schlüsselpassage des Interviews:
Zitat:Merkel hat eingesehen, dass der Euro so nicht funktioniert, aber sie kann die Narrative, die sie geschaffen hat, nicht ändern. Diese Narrative hat sich in den Köpfen der Deutschen festgesetzt - und sie haben sie übernommen.
SPIEGEL ONLINE: Die Narrative lautet im Grunde, dass die Krisenländer - anders als Deutschland - ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.
Soros: Genau. Aber zugleich hat die Kanzlerin erkannt, dass das Krisenmanagement so, wie es bisher läuft, nicht weitergehen kann. Sie will den Euro jedoch unbedingt erhalten.
Und eben diese Narrative hindert die Deutschen daran, zu sehen, daß der politische Preis für ein Zerbrechen des Euros noch weitaus höher wäre als der enorme wirtschaftliche Schaden. Deutschland hätte sich dann tatsächlich den Ruf einer "Imperialmacht" zugezogen - ohne irgendeinen tatsächlichen Nutzen davon zu haben. |
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07.07.2012 23:21 Uhr |
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Wie sehr sich die Wahnvorstellungen in die Psyche großer Teile der deutschen Bevölkerung eingefressen haben, zeigt übrigens ein Blick in die Leserkommentare.
Man muß schon bis Kommentar 33 blättern, um auf geunden Menschenverstand wie diesen zu stoßen:
Zitat:Wessen Interessen vertritt Herr Soros? (Rhetorische Frage)). - Aussschließlich seine eigenen! Dass ein deutsches Magazin diesem Großspekulanten soviel Platz einräumt, ist beschämend. Welche Absicht steckt dahinter? Hier bräuchte man den alten Augstein, der hätte das nicht zugelassen!
genau. und weil der Herr Soros zu den bösen Kapitalisten gehört, muss man sich mit den volkswirtschaftlichen Gesetzen und Fakten, von denen er spricht, gar nicht erst argumentativ auseinandersetzen. Weil man ja eh Recht hat. Dass der arme Deutsche, der so viel fleißiger und besser ist als die ganzen faulen Südeuropäer, jetzt eventuell Geld abgeben soll, das geht ja wohl nicht! Schön, dass sich in der heutigen Lage Linke und Rechte wieder einig sind: Wenn's ans Geld geht, hört die Toleranz und Völkerverständigung auf. |
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08.07.2012 00:08 Uhr |
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Zur Außensicht auf die deutsche Politik ist auch dieses Interview mit dem griechisch-australischen Ökonom en:Yanis_Varoufakis lehrreich:
Zitat:(...)
In Ihrem Buch fordern Sie, Deutschland muss Gewinne auf Defizitstaaten umverteilen und für deren Wohlergehen sorgen, damit sie deutsche Produkte kaufen können, ähnlich wie es die USA bis zur Krise von 1971 gemacht haben. Umverteilung im eigenen Interesse?
Nein, die Sache verhält sich nicht ganz so. Die Deutschen drehen immer gleich durch, wenn sie die Begriffe Transferunion oder Fiskalunion hören. Was wir in Europa brauchen, ist ein Recyclingmechanismus für Überschüsse in Form von Produktionsinvestitionen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus den USA. Wenn ein Auftraggeber wie Boeing einen mehreren Milliarden schweren Auftrag vergibt, um einen neuen Kampfjet für das Pentagon zu entwickeln, wird verlangt, dass einige der Produktionsstätten in Defizitländern errichtet werden. Das ist keine Philanthropie. Es wird kein Geld verschenkt an Tennessee oder Ohio. Nein, es wird mit Überschüssen aus Kalifornien oder New York eine Fabrik aufgebaut, damit Menschen in Tennessee Arbeit und Einkommen haben und auch kalifornische Produkte kaufen können. So funktioniert Recycling. Wenn man das nicht macht, kollabiert nicht nur die Defizitregion, sondern die Überschussregion gleich mit.
Aber die deutsche Wirtschaft steht doch ganz gut da. Warum sollten Merkel und Schäuble etwas anders machen?
Für Deutschland wäre es tatsächlich gut, jetzt die Pausetaste drücken zu können. Der Euro bliebe weiter in der Krise, und weil er so niedrig bewertet ist, existiert ein gesunder Exportmarkt nach China und in andere Länder außerhalb der Eurozone. Das Kapital aus Europa fließt nach Deutschland, die Krise erlaubt der Bundesrepublik traumhafte Niedrigzinsdarlehen. Natürlich möchte Deutschland, dass das so weitergeht. Aber das Land wird nicht mehr lange so gut dastehen. Wenn der Euro kollabiert und die überbewertete D-Mark wieder eingeführt wird, würde die Nachfrage nach deutschen Produkten sinken.
In Ihrem Buch kann man auch lesen, dass Sie sich Deutschland als Hegemon in Europa wünschen. Das hört sich angesichts der wachsenden griechischen Vorbehalte gegen die Führungsrolle, die Deutschland schon jetzt in Europa übernimmt, aber auch angesichts der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg nicht gerade populär an.
Deutschland hat sich viel mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt. Das Land kann nicht länger die Macht haben, die der ökonomische Erfolg mit sich bringt, aber die Hände hochreißen und sagen: Ich will das Ganze hier nicht managen. Europa befindet sich am Rand der Desintegration und jemand muss es führen. Ich habe kein Problem damit, wenn das Deutschland ist. Mein Problem ist, dass es das nicht gut macht.
http://www.taz.de/!92006/ |
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08.07.2012 08:03 Uhr |
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Wieder so ein Popanz, der in die Welt gesetzt wird um davon abzulenken, dass die Banken dabei sind, die Kontrolle über das gesamte politische System in ganz Europa zu übernehmen.
Das Kapital agiert global und man denkt in nationalen Kategorien - wie lächerlich! |
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08.07.2012 08:39 Uhr |
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Ja - Erfolg ruft immer Neider auf den Plan die dann seltsame Argumente anführen.
Ich erinnere da zum Beispiel die Bilder in griechischen Zeitungen von Frau Merkel in Naziuniform. |
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08.07.2012 09:25 Uhr |
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Deutschland nach dem WKII als Imperialmacht?
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08.07.2012 11:29 Uhr |
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@ Neocon
Komplette Revision? Das halte ich für eine etwas populistisch anmutende These, um es einmal vorsichtig zu formulieren.
Was soll daran populistisch sein? Populistisch ist es doch eher, wenn Vertreter des Mainstreams sich Erkenntnisse zuschreiben, die vor dem Ausbruch der Krise nur Außenseiter der Zunft zu äußern wagten:
http://www.debtdeflation.com/blogs/2012/06/30/what-utter-self-serving-drivel-brad-delong/
Und überspitzt formuliert iost der Autor wohl etwas inkonsequent: Warum nicht gleich eine Transferunion mit China und Indien?
Varoufakis greift am Schluß seines Buches den Vorschlag auf, den John Maynard Keynes auf der Bretton-Woods-Konferenz von 1944 machte: eine Internationale Clearing-Union.
Varoufakis' Grundannahme ist, daß der Kapitalismus zur Stabilisierung einen Mechanismus zum Recycling der Überschüsse braucht - und ein globaler Kapitalismus erfodert einen globalen Mechanismus zum Überschußrecycling. |
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08.07.2012 11:31 Uhr |
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"Deutschland könnte die Euro-Zone verlassen."
Wer das behauptet, hat keine Ahnung von was er spricht. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
LPP |
Volk, Sonstige |
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